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Förderprogramme und staatliche Unterstützung für die Immobilienfinanzierung

Der Erwerb oder die Renovierung einer Immobilie ist für viele Menschen die größte finanzielle Herausforderung ihres Lebens. Dabei können staatliche Förderprogramme und Zuschüsse eine erhebliche Entlastung bringen und den Weg zu den eigenen vier Wänden erleichtern. Besonders in Deutschland gibt es eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten, die je nach individuellem Bedarf genutzt werden können. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die wichtigsten staatlichen Förderprogramme vor und erklären, wie Sie diese optimal für Ihre Immobilienfinanzierung nutzen können.

KfW-Darlehen und Zuschüsse

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet eine Vielzahl von Förderprogrammen an, die sowohl für den Neubau als auch für den Kauf und die Renovierung von Immobilien genutzt werden können. Besonders hervorzuheben sind die Programme zur energieeffizienten Sanierung und zum Neubau von Immobilien. Die KfW bietet sowohl zinsgünstige Darlehen als auch Zuschüsse an.

KfW-Wohneigentumsprogramm

Das KfW-Wohneigentumsprogramm ist ein zinsgünstiges Darlehen für den Erwerb von Wohneigentum. Es kann sowohl für den Kauf einer Bestandsimmobilie als auch für den Neubau oder den Erwerb von Neubauten genutzt werden. Die Höhe des Darlehens richtet sich nach dem Kaufpreis oder den Baukosten.

Voraussetzungen:

  • Antragstellung über eine Bank oder ein Finanzierungsinstitut
  • Bonitätsprüfung und Sicherheiten
  • Die Immobilie muss zur Selbstnutzung dienen

KfW-Programm für energieeffizientes Bauen und Sanieren

Für den Neubau oder die Renovierung von Immobilien, die besonders energieeffizient sind, bietet die KfW attraktive Förderprogramme an. Hierzu gehören das KfW-Energieeffizienzprogramm sowie der KfW-Modernisierungszuschuss, die speziell für die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien bestimmt sind.

Voraussetzungen:

  • Es muss eine Sanierung auf einen KfW-Effizienzhausstandard erfolgen.
  • Antragstellung vor Beginn der Baumaßnahmen.
  • Die Sanierungsmaßnahme muss den Kriterien des jeweiligen Programms entsprechen (z. B. Dämmung, Heiztechnik, erneuerbare Energien).

Förderung:

  • Zinsgünstige Kredite oder direkte Zuschüsse
  • Förderhöhe variiert je nach Effizienzstandard und Umfang der Sanierung

Baukindergeld

Das Baukindergeld war eine der bekanntesten staatlichen Förderungen der letzten Jahre und wurde vor allem von Familien und Alleinerziehenden in Anspruch genommen. Das Baukindergeld wurde zwar zum 31.12.2023 ausgesetzt, aber wir wollen dennoch darauf eingehen, da viele Interessenten bis dahin von dieser Förderung profitiert haben.

Voraussetzungen:

  • Antragstellung musste innerhalb von 6 Monaten nach dem Erwerb der Immobilie erfolgen.
  • Antragsteller mussten in den letzten 12 Monaten vor Antragstellung ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von höchstens 75.000 Euro (bzw. 90.000 Euro bei Kindern) erzielt haben.
  • Mindestens ein Kind muss im Haushalt leben.

Förderhöhe:

  • Pro Kind gab es eine Förderung von bis zu 12.000 Euro (1.200 Euro pro Jahr über 10 Jahre).
  • Der Anspruch auf Baukindergeld konnte für jedes Kind geltend gemacht werden, das noch nicht 18 Jahre alt war.

Wohn-Riester

Das Wohn-Riester-Programm ist eine staatliche Förderung, die vor allem für die Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum gedacht ist. Es basiert auf dem Prinzip der Riester-Rente und wird vor allem für die Finanzierung von Neubauten oder Kauf von Bestandsimmobilien verwendet.

Voraussetzungen:

  • Der Antragsteller muss rentenversicherungspflichtig beschäftigt oder Beamter sein.
  • Die Immobilie muss zur Selbstnutzung bestimmt sein.
  • Der Vertrag muss über einen zertifizierten Anbieter abgeschlossen werden.

Förderung:

  • Zuschüsse und Steuervergünstigungen während der Ansparphase
  • Staatliche Zulagen von bis zu 2.100 Euro pro Jahr (inklusive Kinderzulage)
  • Mögliches Vorziehen der Zulagen für die Finanzierung der Immobilie

Ein weiterer Vorteil von Wohn-Riester besteht darin, dass angesparte Gelder nicht nur für den Erwerb von Immobilien genutzt werden können, sondern auch für den Bau oder die Renovierung von selbstgenutztem Wohneigentum.

Steuerliche Förderungen und Absetzbarkeit von Kosten

Neben direkten Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen gibt es auch steuerliche Förderungen, die Immobilienkäufer und -eigentümer in Anspruch nehmen können. Diese können insbesondere dann interessant sein, wenn Sie ein Gebäude kaufen oder bauen und es vermieten möchten.

Abschreibung von Immobilien

Für Vermieter gibt es steuerliche Vorteile in Form der Abschreibung. Bei einem Neubau oder einer Renovierung können Sie die Abschreibung der Herstellungskosten oder der Renovierungskosten in der Steuererklärung geltend machen. Dies kann über einen Zeitraum von bis zu 50 Jahren erfolgen, was die Steuerlast reduziert.

Energetische Sanierung von Bestandsimmobilien

Wenn Sie eine Bestandsimmobilie energetisch sanieren, können Sie ebenfalls von steuerlichen Vorteilen profitieren. Bis zu 20 Prozent der Aufwendungen können über drei Jahre hinweg steuerlich abgesetzt werden.

Förderungen für barrierefreies Bauen

Auch das Bauen und Umgestalten von barrierefreien Wohnungen kann steuerlich begünstigt werden. Der Staat fördert Maßnahmen, die darauf abzielen, Wohnungen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen anzupassen.

Wie beantragt man diese Förderungen?

Die Beantragung von Fördermitteln und staatlichen Zuschüssen kann auf den ersten Blick komplex erscheinen, ist jedoch in der Regel gut strukturiert und einfach durchzuführen. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Informieren Sie sich im Vorfeld: Verschaffen Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Fördermöglichkeiten und entscheiden Sie, welche Programme für Ihr Vorhaben infrage kommen.
  • Beratung einholen: Es kann sinnvoll sein, sich von einem Fachberater, etwa einem Bankberater oder Immobilienexperten, beraten zu lassen. Diese Experten kennen sich mit den jeweiligen Anforderungen und Antragsverfahren aus.
  • Antrag stellen: Die meisten Förderprogramme, wie das KfW-Wohneigentumsprogramm oder das Wohn-Riester-Programm, müssen über eine Bank oder einen zertifizierten Anbieter beantragt werden. Stellen Sie sicher, dass Sie alle erforderlichen Unterlagen parat haben, wie etwa Einkommensnachweise, Immobilienbewertung und Pläne zur Sanierung.
  • Antragsfristen beachten: Achten Sie darauf, dass Sie alle Anträge rechtzeitig stellen. Insbesondere bei Programmen wie dem Baukindergeld oder bei der KfW-Umsetzung von energetischen Sanierungen müssen bestimmte Fristen eingehalten werden.
  • Zuschüsse erhalten und Umsetzen: Nach Genehmigung des Antrags erhalten Sie die Fördermittel. Stellen Sie sicher, dass alle Fördervoraussetzungen eingehalten werden, um die Förderungen zu erhalten.

Fazit

Staatliche Förderprogramme bieten eine wertvolle Unterstützung für Immobilienkäufer, -bauer und -sanierer. Durch zinsgünstige Darlehen, Zuschüsse und steuerliche Vergünstigungen können Sie Ihre Finanzierung erheblich entlasten und den Weg zu einer eigenen Immobilie oder einer energetischen Sanierung erleichtern. Es lohnt sich, sich frühzeitig über die verschiedenen Programme zu informieren und den passenden Antrag zu stellen. Ein gut durchdachter Antrag auf staatliche Förderung kann Ihnen helfen, Ihre Immobilienfinanzierung kostengünstiger und langfristig sicherer zu gestalten.