Steht die Immobilie bereits seit Monaten oder gar Jahren leer, häufen sich nicht nur die sichtbaren Spuren des Verfalls – auch im Hintergrund laufen Kosten weiter, die vielen Eigentümern erst bewusst werden, wenn sie sich summieren.
Selbst wenn kein Strom verbraucht und kein Wasser genutzt wird, sind einige Fixkosten unumgänglich: Die jährliche Grundsteuer ist ebenso fällig wie die Gebäudeversicherung, die in der Regel auch bei unbewohnten Objekten greift – oftmals sogar mit einem Aufschlag, da leerstehende Immobilien als risikoreicher gelten. Dazu kommen Kosten für notwendige Heizleistung, insbesondere in den Wintermonaten. Denn wer glaubt, das Haus könne bei Abwesenheit einfach komplett auskühlen, riskiert gravierende Schäden an der Bausubstanz: Zu niedrige Temperaturen (unter 16°C) fördern Kondenswasser, Schimmelbildung, Risse im Mauerwerk durch Frost und sogar das Einfrieren von Leitungen – was im schlimmsten Fall zu einem Wasserrohrbruch führt.
Die Anforderungen an die Instandhaltung: Fenster und Türen, die über längere Zeit geschlossen bleiben, klemmen, dichten schlechter ab und tragen zur Feuchtigkeitsbildung bei. Das Dach muss regelmäßig kontrolliert, die Regenrinnen gesäubert und das Grundstück gepflegt werden – andernfalls drohen Bußgelder oder sogar Versicherungsausschlüsse bei Schäden durch Vernachlässigung.
Ein dauerhaft leerstehendes Haus ist daher nicht nur ein emotionaler Klotz am Bein, sondern kann sich auch finanziell als schleichende Belastung erweisen – ohne dass dem gegenüber ein Nutzen steht. Ein Verkauf befreit von diesen laufenden Pflichten und schafft neue Handlungsspielräume, bevor die Substanz weiter leidet oder der Marktwert weiter sinkt.